Freitag, 20. November 2015

Känschterle - warum mach ich das eigentlich?

Nachhaltig leben - das ist etwas, was ich durch den Minimonsieur gelernt habe. Natürlich zeigt er mir nicht, wie das konkret geht, aber ich stelle mir einfach immer häufiger Fragen wie: brauche ich bzw. braucht er das ganze Spielzeug wirklich? Welche Werte möchte ich ihm mitgeben: machen ihn gegenständliche Geschenke wirklich glücklich oder ist es nicht viel eher die Zeit, die ich mit ihm verbringe? Wie soll die Welt aussehen, wenn er groß ist: sollen Müllprobleme, Flüchtlingskrisen und Kriege, Wasserknappheit oder künstlich hergestellte Nahrungsmittel seinen Alltag bestimmen?

Ich habe meine Antwort gefunden und meinen Konsum reduziert - und liebe die freie Zeit, die ich mit meiner Familie verbringen kann. Ich freue mich über unsere Gesundheit, die wir mit regionalem und saisonalem Bio-Essen unterstützen. Ich bin begeistert davon, wie viel Kreativität in uns freigesetzt wird, wenn wir uns auch mal langweilen, weil uns nicht der Fernseher oder etwas anderes bespaßt. Ich gebe weniger Geld für Zeug aus...

.. und so kam ich zum Upcycling (ganz nebenbei hat mir der Minimonsieur gezeigt, dass eine halbverrottete Plastikflasche zum Spielen viiiiiel interessanter ist als jedwedes teuer erstandenes "Spiel"-Zeug). 

Worauf ich schlecht verzichten kann, sind Klamotten. Ich tausche inzwischen viel oder nähe um. Und auch der Minimonsieur bekommt fast nur Second-Hand-Sachen, die oft so schön sind, als wären sie neu. Das einzige Problem: Hosen. Dieses Kind kriegt sie alle kaputt! Denn: ich stell mich nicht neben ihn und passe die ganze Zeit auf, dass auf sein sauteures Markenshirt kein Fleck kommt oder das die Hosen eben keine Löcher an den Knien bekommen. Soll er doch spielen, toben, kriechen, krabbeln, rumrutschen, klettern - all das eben, was eine glückliche Kindheit ausmacht. 

Und weil ich Kinderhosen flicken scheußlich finde, habe ich angefangen, selber welche zu nähen - mit Lederflicken auf den Knien! Die erste Hose hat der Monimonsieur über ein Jahr getragen: er hat in dieser Zeit gelernt, auf die Toilette zu gehen, da war das Bündchen einfach megapraktisch. Die Hose ist gut zwei Größen mit gewachsen und hat diverse Laufrad-Stunts überlebt. Freundinnen und Nachbarinnen sind inzwischen auch mit so einer Hose beglückt worden (bzw. natürlich eher deren Kinder). Ich habe viel rumprobiert am Schnitt und mit den Materialien. Auch das Waschverhalten wurde ausgiebig getestet (unfreiwillige Trocknertrocknung - lieber nicht nochmal!).





Und jetzt: gibt es sie - die perfekte Spiel-Mitwachs-Rumpelhose!

Und damit nicht nur Freunde und Familie was davon haben, könnt Ihr dieses und andere Beinkleider aus dem Hause Re:BeLLe nun käuflich erwerben: entweder ganz analog im Känschterle oder hier über den Blog. Schreibt mich einfach an, ich habe einen riesen Vorrat hier. Und, was noch besser ist, ich schneidere Euch auch gern Eure ganz persönliche Kinderhose aus eurer alten Lieblingshose!



1 Kommentar:

  1. Hallo Anne!

    Das ist eine tolle Idee mit der Hose, gefällt mir total gut und ist sicher voll praktisch so mitwachsend.

    Schade, dass meine Kinder schon erwachsen sind und Enkel sind noch keine in Sicht.

    lg
    Maria

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