Donnerstag, 10. März 2016

Upcycling als Chance für Flüchtlinge und Zurückgebliebene °° Vorstellung der Plattform Gyalpa°°

Jedes Mal, wenn ich die Bilder der am Strand zurück gelassenen Rettungswesten sehe und der Kleidungsstücke, die nass und dreckig die Küstenlinien Griechenlands säumen, frage ich mich, was damit wohl passiert. 
Nun bin ich im World Wide Web auf dieses Video gestoßen, was mich sehr begeistert hat:







Freiwillige sammeln an den Stränden von Lesbos kaputte Schlauchboote und zurück gelassene Rettungswesten und zeigen den Geflohenen, wie sie sich daraus eine Tasche oder einen Rucksack fertigen können (ganz ohne Nähmaschine oder Strom) - denn das ist, was viele wirklich dringend brauchen, um ihre wenigen Habseligkeiten transportieren zu können. So simpel. so weitsichtig.


Mich berührt diese Idee - auch mein Upcyclerherz schlägt höher.


Eine, die noch weiter geht, ist Lanna Iddris. Diese Frau scheint eine Powerfrau zu sein: Halbsyrerin, hauptberuflich Leiterin des Bereichs Operations der BHF Bank in Frankfurt/ Main, Mutter von zwei Adoptivkindern aus Haiti und Gründerin der Plattform Gyalpa - was soviel heißt wie "Shoppen mit Sinn". Im Webshop gibt es Produkte von Frauen aus Syrien und dem Libanon, die diese in ihrer Heimat herstellen, dort aber nicht mehr verkaufen können, weil es quasi keinen Markt mehr gibt. 




http://www.gyalpa.com/#!fotogalerie/zoom/ck0q/i418w9

Lanna verkauft die Taschen, Handtücher und - Upcycler aufgepasst - Gläser aus Flaschen hier in Deutschland und erschließt somit einen neuen Markt.


http://www.gyalpa.com/#!/zoom/cthq/dataItem-iht8cije



Dafür kauft sie den Frauen die Produkte direkt ab, so dass diese beginnen können, sich wieder selbst zu finanzieren und ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Da sie und ihre Mitstreiter ehrenamtlich arbeiten, müssen sie vom Verkaufspreis allein Transport und Zölle abziehen - so bleiben von einer Tasche, die über Gyalpa hier für 20€ verkauft wurde, noch gut 16€ für die Produzentin. 

Lannas Ansatz ist es, den Frauen dabei zu helfen, auf eigenen Beinen zu stehen und ihre Existenz sichern zu können.

In Berlin gibt es mittlerweile eine WERKSTATT, in der Geflohene lernen, Glasmosaike nach einer alten Technik zu legen. Auch hier will Lanna, dass die Menschen eine Perspektive bekommen: Ausbildung ist gut, Sicherung des eigenen Lebensunterhalts besser. 

Diese Hilfe zur Selbsthilfe finde ich so unterstützenswert! Deswegen spende ich ja auch immer wieder an die Barada Syrienhilfe, die in Flüchtlingslagern im Libanon und in Syrien Schulen aufbauen, um den Kindern eine Perspektive zu geben (Spenden ist zum Beispiel ganz einfach auch über payback möglich).

Und deswegen werde ich beim nächsten Berlin-Besuch auch mal in den Offline-Shop von Gyalpa gehen - ich freu mich schon!





Und weil ich mich auch weiterhin für Flüchtlinge engagiere, bin ich Mitglied bei den Bloggern für Flüchtlinge.