Samstag, 8. Februar 2014

Precycling statt Wiederverwertung!

Bild: Peter von Bechen/ pixelio.de
Drogerieketten und Supermärkte, Tankstellen, Gastronomie und Kantinebetreiber dürfen es machen: Eigenrücknahme. Verpackungen, die beim Kauf anfallen, kann der Kunde im Geschäft lassen (oder sie sogar dorthin zurück tragen - aber wer macht das schon?). Dieser Abfall landet nicht um System des Grünen Punkts sondern wird eben in Eigenregie zum Recyclinghof geschafft. Dafür fallen für den Handel dann keine Abfallgebühren an (bzw. kann der Betroffene sich diese Umlage zurück erstatten lassen). Klingt gut, was der Herr Töpfer sich da damals ausgedacht hat. Funktioniert aber anscheinend nicht! Denn: der Müll landet wohl doch in der Gelben Tonne oder im Gelben Sack - ohne, dass dafür bezahlt wird! "Die für das erste Quartal 2014 als Eigenrücknahme deklarierte Menge hat sich im, Vergleich zum Vorjahreszeitraum mehr als verdoppelt. Dabei bleiben die Sammelmengen insgesamt gleich. das heißt, dass immer weniger das gemeinsame Erfassungssystem gelber Sack/ gelbe Tonne finanzieren.", so der geschäftsführende Gesellschafter des Dualen Systems Deutschland, Stefan Schreiter. 

Also, gut: das ist Mist! Was ich allerdings noch viel bescheuerter finde ist: warum fällt dieser ganze Müll überhaupt an??? Warum wird den Händlern und Verbrauchern denn auf´s Auge gedrückt, den Abfall zu bezahlen, den andere herstellen? Klar ist es einfach, schnell einkaufen zu gehen ohne daran zu denken, Tüten oder Dosen mit zu nehmen. Aber ich kann dennoch vorm Regal nochmal nachdenken: muss ich wirklich Gurken kaufen, die in Plastik eingeschweißt sind? Gibt es nicht eine Alternative zum Zucker in Plastiktüten oder Milch in Tetrapacks? Nur ich und Du als Konsumenten können da was ändern!

Ich bin für einen Aktionstag "Verpackunsgfrei einkaufen" - wer macht mit?

Einen Hintergrundartikel zum Thema gibt´s übrigens hier...

2 Kommentare:

  1. Hallo Anne!

    Danke für Deinen Bericht! Der große Berg Verpackungsmüll ist mir schon sehr lange ein Dorn im Auge und daher habe ich in den letzten Monaten konsequent meine Einkaufsgewohnheiten umgestellt.

    Verpackungsmüll fällt so gut wie keine mehr an. Ich kann daher an Deinem Aktionstag nicht mitmachen, da es keine Aktion ist sondern Alltag und Gewohnheit.

    Ich gehe seither nicht mehr in die gleichen Geschäfte. Vielmehr kaufe ich auf Bauernmärkten und bei einem Fleischer, den ich gefunden habe und bei dem ich alles in meine eigenen Dosen verpackt bekomme. Im Reformhaus wird auch das Getreide lose verkauft und ich kann meine Vorratsgläser mitnehmen.

    Wenn man sucht, findet man auch Möglichkeiten. Vielleicht nicht um die Ecke, aber doch in akzeptabler Nähe.

    Wir konnten in dieser Zeit unseren Müll um 90% reduzieren.

    Wenn mehr Konsumenten sich so verhalten, dann würde der Handel auch endlich reagieren müssen.

    lg
    Maria

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  2. Liebe Maria,

    Du hast so vollkommen Recht: es geht, wenn man nur will! Vielen ist glaube ich nur gar nicht das Problem bewusst und vielleicht würde da ein "Aktionstag" ja helfen.

    Deinen Blog hab ich jedenfalls mal abonniert - und ziehe den Hut vor Deiner Konsequenz!

    Herzliche Grüße, anne

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