Mittwoch, 20. August 2014

"Kinder brauchen kein Spielzeug...

... sie brauchen Zeug zum Spielen." Was Jesper Juul da sagt, trifft zu. Kennt Ihr diese überladenen Kinderzimmer, die gar kein Spielzeug mehr fassen können, so das auch noch im Wohnzimmer und im Rest der Wohnung Quietschbuntes herumfliegt? Dazu eine wahre Begebenheit: 










Der Minimonsieur findet etwas auf dem Boden. "Mama, was ist das?" "Die Schale einer Pistazie." "Kann man das essen?" "Nein. das ist die Schale, die den Pistazienkern mal geschützt hat. Den Kern haben wir schon aufgegessen." Daraufhin dreht der Minimonsieur sich um, um seinem Lieblingswahlgeschwister seinen Fund zu zeigen. Dieses ist begeistert und sagt: "Komm, da machen wir jetzt Pfeffer draus!". Weiß der Geier, wie dir darauf kommen, Pfeffer zu machen. Ich muss weitere Schalen bringen (die ich aufgehoben hatte, um daraus kleine Rasseln zu basteln), die beiden holen sich einen Topf aus der Kinderküche und einen Stein und fangen an, die Pistazien klein zu klopfen.


Dann wird natürlich auch noch Pfeffriges gekocht (Pfefferpommes und Pfefferketchup, is klar).
Mit etwas, was wir Erwachsenen für Müll halten, können Kinder sich stundenlang beschäftigen. Es regt Ihre Phantasie an und sie lernen etwas über Materialien. Die Motorik wird geschult (mit einem Stein Pistazienschalen kleinklopfen finde ich schon gewagt, aber sie überstehen es ohne Blessuren und gequetschte Fingerchen) und aus der ersten Idee entwickelt sich ein weiteres Spiel (zusammen kochen). Es braucht keine Miniaturpfefferdosen in der superstylischen Kinderküche (guckt Euch mal Catherines Kinderküchensammlung an, eine Freude!) - damit würden die Kids keine 2 Minuten spielen.... Nein, es braucht Mut und Müll. Den Rest überlasst mal den Kleinen, die haben genug Phantasie.


Das bringt mich auf die Idee, Euch zu zeigen, was wir noch alles in unserer Kinderküche stehen haben:




Die Pfännchen eines ausgedienten Raclettes, leere Gewürzdosen, Funde von Spaziergängen, diverse Originalküchenuntensilien (finden Kinder viiiel spannender, denn das benutzen die Großen ja auch), ein paar Spielzeuglebensmittel aus Holz und Filz und ganz wichtig: das Telefon, damit auch noch Bestellungen aufgegeben werden können.





5 Kommentare:

  1. <3
    ... und du glaubst gar nicht, was meine Kinder unterwegs alles gefunden haben, womit sie sich stundenlang beschäftigen und was wie ein Schatz gehütet wird. Berichte von unserer Tour kommen ja noch, muss erstmal alles ein bisschen sacken lassen.
    Liebe Grüße
    Christiane

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  2. Ich bin gespannt was das Krümelmonster nächstes Jahr erzählt und macht, denn er kommt nun in den Kindergarten und der schickt jedes Jahr das Spielzeug für 5 Wochen in den Urlaub! Alles wird weggeräumt und die Kinder bekommen nur Decken, Kartons und die vorhandenen Einrichtungsgegenstände zum Spielen.
    LG Nina

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    1. Das ist ja auch eine grandiose Idee!! Wir machen immer bei uns zu Hause Spielzeugtausch -also, das, was gerade nicht so interessant erscheint, bleibt ne Zeitl ang im Keller... aber das der Kiga sowas macht: Chapeau!

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  3. Hallo Anne!

    Da werden Kindheitserinnerungen wach. Wir haben auch ganz viel mit Dingen aus der Natur gespielt in unserer Puppenküche. Übrigens haben wir diese Dinge auch selber gesammelt. Gemeinsam mit den anderen Kindern. Das hat viel Spaß gemacht.

    lg
    Maria

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  4. Oh ja!! Genau solche Ideen, einfache AlltagsGegenstände entdecken, hinterfragen, nutzen und neu einsetzen! Ich werde durch meine Kinder wieder zum Kind.

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